BVH - Standort Jugendheim Hanse-Haus Salzwedel
Neutorstraße 25
29410 Salzwedel
E-Mail: jugendheim@bvh-karriere.de
Tel.: 03901 3043257
Fax: 03901 3043259
Geschäftszeiten:
Mo - Fr 08:00 - 18:00 UhrBesetzung: Mo-So 24h
Das Hanse-Haus: Unser Kinder- und Jugendheim
Das BVH-Kinder- und Jugendheim (Hanse-Haus) steht deutschen Jungen und Mädchen sowie unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen von 12 bis 18 Jahren offen. Das Heim befindet sich in der Altstadt von Salzwedel und ist damit in das Stadtleben integriert. Mit viel Engagement betreut ein interdisziplinär zusammengesetztes Team aus Erziehern, Heilpflegern, Sozialpädagogen, Psychologen und Jobcoaches die Jugendlichen, um ihnen einen guten Start in das Ausbildungs- und Berufsleben zu ermöglichen. Nach §§ 34 und 41 SGB VIII bieten wir 15 Einzelzimmer und Betreuung rund um die Uhr. Hinzu kommen 3 Appartements für den Verselbständigungsprozess. Ambulante Hilfe (§§ 30 und 35 SGB VIII) bieten wir ebenfalls an.
Zu unserem Schwerpunkt, dem Übergang von der Schule zur Ausbildung: Ziel ist es, die Jugendlichen in der Entwicklung ihrer Kompetenzen so zu fördern und zu fordern, dass einer Integration in den Ausbildungsmarkt, dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung und der Integration in den ersten Arbeitsmarkt nichts im Wege steht. Dabei ist ein wesentlicher Bestandteil, die individuellen Anforderungen der Jugendlichen zu ermitteln und – gemeinsam mit den Fachlehrern und Ausbildungsbegleitern – das geeignete Unterstützungsangebot mit den Jugendlichen zu erarbeiten.
Hanse-Haus Vorstellung
Unsere Broschüre zur Vorstellung des Kinder- und Jugendheimes Hanse-Haus steht Ihnen als PDF-Datei (ca. 1,5 MB) zur Verfügung.
- Broschüre: Mitten in der Gesellschaft – Mitten im Leben
„Education is the most powerful weapon which you can use to change the world.“
– Nelson Mandela –
Übersicht
Hilfeart und Platzkapazität (stationär)
- 15 Plätze in der Heimerziehung gemäß § 34 und § 41 SGB VIII in familienähnlichen Wohngruppen für Jungen und Mädchen
- 3 Plätze im betreuten Wohnen nach § 34 + § 41 SGB VIII, hier: Apartment-Wohnbereiche (Unisex) zur Verselbstständigung mit Vorbereitung auf eigenen Wohnraum
- Inobhutnahme nach § 42 SGB VIII
Aufnahmealter
- Bei uns finden die Jugendlichen ab 12 Jahren Annahme, Ruhe, Sicherheit, Schutz und fachpädagogische Begleitung
Hilfeart (ambulante Hilfen in der Jugend- und Sozialarbeit)
- intensive sozialpädagogische Betreuung gemäß § 35 SGB VIII
- Erziehungsbeistand gemäß § 30 SGB VIII
- Sozialpädagogische Familienhilfe gemäß § 31 SGB VIII
Träger des Hanse-Hauses
- Träger des Heims ist die BVH Hanse-Zentrum für Bildung und Jugendförderung gGmbH
Kinder und Jugendliche, die in einem Heim leben, gehören in die Mitte der Gesellschaft. Das ist in Zeiten diverser Familien- und Lebenskonzeptionen eine Frage der Normalität. Aus dieser Perspektive heraus haben wir unser Heim für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren konzipiert, eingerichtet und inhaltlich ausgerichtet. Nicht zuletzt haben wir das Heim auch in die Altstadt von Salzwedel verlagert, so dass sich die Jugendlichen inhaltlich wie auch geografisch im Zentrum bewegen.
„Eine berufliche Orientierung und gefestigte Strukturen im Übergang von der Schule in den Beruf bilden das Fundament einer gelungenen jungen Selbstständigkeit.“
Neben einer klassischen Betreuung und Erziehung ist unser Konzept breit aufgestellt. Dennoch spielen neben dem übergeordneten Ziel der Verselbständigung das Medienkonzept, die gesunde Ernährung und die Berufsorientierung, Berufseinstiegsbegleitung und Berufsbegleitung eine zentrale Rolle. Mit über 20 Jahren Erfahrung im Übergang von der Schule in den Beruf können wir den Jugendlichen einen guten und fundierten Start in das eigenständige Berufsleben geben.
Aus der Küche auf den Teller
…selber kochen, mehr schmecken
„Zu einem selbstbestimmtem Leben gehört auch eine selbstbestimmte Versorgung mit Lebensmitteln und die Fähigkeit, diese zu verarbeiten – das lernen wir zusammen.“
Mit unseren engagierten Mitarbeitern und einem weitreichenden Netzwerk sind wir besonders spezialisiert auf den Aufbau einer nachhaltigen und lang erprobten Bildungskette.
Beginnend mit dem Verselbstständigungsprozess, dem Zugänglichmachen von Sprache, Bildung und Berufsausbildung, verfolgen wir das Ziel der Eingliederung in den Arbeitsmarkt und damit verbunden eine nachhaltige Wertevermittlung und Integration in unsere Gesellschaft. Mehrere unserer Jugendlichen können bereits eine ganz besondere Erfolgsgeschichte erzählen – die Vervielfachung dieser Erfolgszahl ist unser ganz persönlicher Ansporn.
„Engagierte und motivierte Mitarbeiter unterschiedlicher Professionen bilden die qualifizierte Grundlage für die Arbeit in der Jugendhilfe.“
Spezialisierung des Hanse-Hauses: Fachkräftesicherung für den Arbeitsmarkt durch:
- Aufbau und Begleitung einer Bildungskette mit jedem Heimbewohner und dem Ziel der langfristigen Eingliederung in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
- Aufbau und Festigung digitaler Kompetenzen
Loslegen! Lern- und Arbeitsgruppen im Hanse-Haus
Auf Grundlage des Hilfeplans werden mit dem verantwortlichen Jugendamt individuell zugeschnittene Leistungen angeboten. So haben wir strukturell folgende unterstützende Lern- und Arbeitsgruppen fest installiert:
- Nachhilfe Deutsch
- Nachhilfe Mathe
- AG Finanzen
- AG Gesundes Kochen
- AG Yoga und Bewegung
- Jobcoaching
Weitere Gruppen entstehen mit den Bedarfen oder sind temporär.
Im Computerkabinett des Hanse-Hauses. Foto: Kati Matiaske
Schule und digitale Förderung
Das Hanse-Haus bietet einen strukturellen und einen konzeptionellen Rahmen für die schulische Förderung an. Ergänzt werden schulische Aufgaben durch allgemeine Lernangebote zur Weiterentwicklung der Allgemeinbildung und des Allgemeinwissens. Alle Pädagogen aus den Allgemein- und Berufsbildenden Schulen verstehen wir als unsere Kooperationspartner, deren fachliches Handeln mit unserer Arbeit abgestimmt wird. Die Eltern integrieren wir je nach Möglichkeit in alle schulischen und ausbildungstechnischen Förderbelange des Jugendlichen.
Materialien einpflegen, Accounts verwalten, mit Passwörtern jonglieren – neue Technologien erfordern Arbeit und Pflege und bieten nur dann einen Mehrwert, wenn man sie richtig verwendet. Dann nämlich ergeben sich Effekte wie Zeitersparnis und Effizienz, eröffnen sich Räume für individuelle Begegnungen und Lernbegleitung.
Schulische Förderung
Dass Lernen auch Spaß machen kann, erfahren die Kinder und Jugendlichen bei gezielten Aufbauförderprogrammen, die sich durch Lerntage mit Gehirnjogging, Lernspiele sowie themenbezogene Projektarbeit und digitales Lernen gestalten. In täglichen Schulchecks werden die Schüler bei der sorgfältigen Führung ihrer Unterrichts- und Schulmaterialien unterstützt.
Digitale Förderung
Die Förderung digitaler Kompetenzen bzw. die Unterstützung des täglichen Lernens erfolgt durch eine Lehrkraft bzw. einen Coach. Jeder Jugendliche hat Zugang zu einem PC und via Ausleihe zu einem persönlichen Laptop. Durch die Zurverfügungstellung von personalisierten Accounts und dazugehörigen Kollaborationstools können die Jugendlichen an verschiedenen Rechnern arbeiten und dennoch steht ihnen immer eine personalisierte und individualisierte Arbeitsumgebung inklusive privat-persönlicher Dateiablage zur Verfügung. Eine Kommunikation mit dem Betreuer und/oder Coach erfolgt z.B. über Microsoft Teams. Gleichzeitig werden über diese DSGVO-konforme Plattform Arbeitsmaterialien, Checklisten etc. zur Verfügung gestellt. Dadurch wird individuelles digitales Lernen ermöglicht.
Digitale Hilfsmittel und Medienkompetenz werden im Hanse Haus priorisiert. Foto: Viktor Hanacek
Das „Hanse Haus“ bietet Kindern und Jugendlichen einen geschützten, verlässlichen und gut strukturierten Lebensort. Bei seelischer und körperlicher Vernachlässigung, Übergriffserfahrungen und Verlust von Bindungspersonen stellt das Hanse-Haus eine im Rahmen der öffentlichen Strukturen eine Schutz- und Hilfestätte dar.
Eine wohnliche und familienähnliche Atmosphäre sind grundlegend auch im Hanse Haus Salzwedel.
Foto: Kati Matiaske
Zielführend für unsere pädagogische Arbeit ist die Gestaltung eines geordneten und überschaubaren Lebensraums mit verlässlichen sozialen Beziehungen, was somit für die Kinder- und Jugendlichen die erforderliche Distanz für die zurückliegenden problematischen Beziehungen und Verhältnisse bietet. Eine begleitende gezielte individuelle Förderung im Bereich der schulischen und beruflichen Entwicklung mit dem Ausbau von Fähigkeiten im Umgang mit der Digitalisierung zielen direkt auf die Reifung von Lebens- und Zukunftsperspektiven ab. Im Rahmen der methodischen Eltern- und Familienarbeit ist ein grundlegendes Ziel die Stabilisierung der bestehenden Bindungsmuster und deren Förderung, um eine Rückkehr des Kindes bzw. des Jugendlichen in die Familie zu ermöglichen.
Die strategische und fachliche Ausrichtung unseres Kinder- und Jugendheimes
Aufbau einer Bildungskette für eine erfolgreiche Integration des Bewohners
- Aufbau einer Bildungskette während der stationären Heimbetreuung für Kinder nach und junge Volljährige mit Übergang ins betreute Wohnen.
- Spezialisierung in der pädagogischen Ausgestaltung der Einrichtung auf:
Berufsorientierung ⇒ berufliche Talente entdecken und ab Klasse 7 Zusammenarbeit mit den regionalen Netzwerken wie BRAFO und BOP und TIP (alle drei Programme sind Berufsorientierungsprogramme des Landes Sachsen-Anhalt und des Bundes).
Die individuelle Begleitung des Jugendlichen erfolgt durch einen Coach und dem Bezugsbetreuer. Der Coach führt die Kinder/Jugendlichen an verschiedene Berufsauswahlportale heran, mit dem Ziel, einen realistischen Berufswunsch klar formulieren zu können. Gleichzeitig wird ein Berufswahlpass geführt.
Durch das pädagogische Erzieherteam werden innerhalb der Arbeit im Heim die entdeckten Talente durch gezielte Projekte und Tätigkeiten, z.B. in unseren eigenen Fachkabinetten (u.a. Holz, Farbe, IT, Metall, Hotel- und Gastronomie, E-Commerce) weiter gefördert. Dabei nimmt das Vermitteln von berufsbezogenem Deutsch einen besonderen Stellenwert ein.
Berufsfindung ⇒ durch gezielte Praktika während der Ferien, um an verschiedene Berufsfelder heranzuführen, Einschaltung von Netzwerken wie: TIP (Tage in der Praxis). Einschalten der Berufsberatung zur Zuweisung in BerEB – Berufseinstiegsbegleitungs–Programm – und/oder in Zukunftschance assistierte Ausbildung (ZaA).
Berufswahl und Integration in Ausbildung ⇒ durch individuelles Coaching sowie Einschaltung der Berufsberatung der Agentur für Arbeit und regionaler Netzwerke wie Willkommenslotse, Jobstarter plus, Kammern, Innungen des Handwerkes, Bildungsträger der sozialbenachteiligten Ausbildung etc.). Begleitet wird diese Phase durch ein intensives Bewerbungstraining und Coaching. Der Coach wird den Jugendlichen durch ein Assessment-Center begleiten. In diesem Prozess spielen Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien eine große Rolle.
„Eine intensive und kenntnisreiche Begleitung des Jugendlichen in der Berufsorientierungs- und Berufseinstiegsphase erhöhen die Chance auf eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung.“
Begleitung der Ausbildung im Verselbständigungsprozess ⇒ Einschalten der Netzwerke der Bundesagentur für Arbeit und des Jobcenters wie ausbildungsbegleitende Hilfen, Berufseinstiegsbegleitung oder Zukunftschance assistierte Ausbildung und intensive und individuelle sozialpädagogische Begleitung mit einem Sozialpädagogen, Coach und dem Bezugsbetreuer. Der Coach wendet in dieser Phase Stabilisierungsinstrumente an. Dazu gehören u.a. die Kommunikation mit dem Ausbildungsbetrieb, der Berufsschule und unterstützenden Netzwerken der Ausbildung. Während der Ausbildung werden der Bezugsbetreuer und der Coach motivierende Maßnahmen einleiten, u.a. werden Reflexionsgespräche geführt. Es ist Aufgabe des Coaches und des Sozialpädagogen, den Jugendlichen so zu lenken, dass die Wirkung des Drucks produktiv bleibt und möglichst interessengeleitete Ziele vereinbart werden.
Berufsorientierung ab der 7. Klasse im Hanse Haus Salzwedel. Foto: Kati Matiaske
Berufswahl und Integration in Ausbildung im Hanse Haus Salzwedel. Foto: Kati Matiaske