Projekt Altmarkcamp: Ergebnisse und Handlungsempfehlungen



Schulabsentismus, fehlende Motivation in der Schule, nachlassende Leistungen sowie schlussendlich ein fehlender Schulabschluss sind Probleme, die auch im Altmarkkreis in den letzten Jahren vermehrt auftraten und die eine langfristige und schwierige, individuelle (Beziehungs-) Arbeit auf vielen Ebenen nach sich ziehen. Dabei gibt es vielversprechende Ansätze, wie schuldistanzierte Jugendliche durch motivierende Beziehungsarbeit und interdisziplinäre kollegiale Zusammenarbeit erreicht werden können.

Einige davon wurden vom 01.03.2019 bis 31.07.2021 im Projekt Altmarkcamp erprobt, welches aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), der Agentur für Arbeit Stendal und des Altmarkkreises Salzwedel finanziert wurde. Dabei wurden Jugendlichen der 7. und 8. Klassen aus dem Altmarkkreis Salzwedel Angebote unterbreitet, die ihnen Perspektiven für ihre schulische, persönliche und berufliche Zukunft eröffnen sollten.

Foto: Broschüre Altmarkcamp

Es ging im Projekt vorrangig um die Prävention von Schulabsentismus durch die Stärkung des Selbstwertgefühls, durch das Thematisieren von Problemen und Ängsten und die Entwicklung von Handlungsstrategien. Hierzu wurden die Schüler*innen sowohl in einem zweiwöchigen Sommercamp als auch in monatlichen Modulen parallel zum Schulalltag von einem interdisziplinären Team begleitet. Flankiert wurden die Projektaktivitäten durch eine umfassende Evaluation, deren Ergebnisse gemeinsam mit konkreten Handlungsempfehlungen in der hier abrufbaren Broschüre zusammengestellt sind.

Datenerhebung

Die Datenerhebung im Projekt Altmarkcamp stützte sich im Wesentlichen auf Befragungen der Schüler*innen und deren Eltern bzw. Erziehungsberechtigten zur Berufswahlreife, zur Ausbildungsreife sowie zum Arbeits- und Lernverhalten zu Schuljahresbeginn und -ende. Die Ergebnisse wurden nicht nur erfasst, sondern als Selbst- bzw. Fremdeinschätzung vor dem wissenschaftlichen Hintergrund gegenübergestellt. Um ein umfassendes Bild zu persönlichen Umständen, Lebensverhältnissen und Schulnoten zu erhalten, wurden biographische Interviews zu Beginn des Projektes geführt. Befragungen der Klassenlehrer*innen und des Projektteams wurden ergänzend in die Befragung einbezogen.

Ohne die Ergebnisse der Broschüre vorwegzunehmen: Im Projekt Altmarkcamp konnten die teilnehmenden Schüler*innen ihre Werte hinsichtlich Ausbildungs- und Berufswahlreife sowie in Bezug auf Arbeit, Lernen und Verhalten trotz der coronabedingten Einschränkungen weitgehend verbessern. Viel wichtiger ist jedoch, dass bei einigen der Teilnehmenden eine enorme Verbesserung des eigenen Selbstwertgefühls sowie der Kommunikationsfähigkeit beobachtet werden konnten.

Nutzungsmöglichkeiten des im Projekt Altmarkcamp entwickelten Leitfadens

Der Leitfaden enthält neben den Projektergebnissen Hinweise zu praktischen Übungen, zu Freizeit- und Lernangeboten, die alle im Projekt erprobt wurden. Zusätzlich benennt der Leitfaden notwendige Akteure, um Projektaktivitäten in eine erfolgreiche Netzwerkarbeit einzubinden. Weiterhin werden Eindrücke aus Sicht des Projektteams beschrieben, die den Umgang mit schulabsenten Kindern erleichtern sollen. Die Broschüre kann als Anreiz für Fachvertreter*innen im Themenfeld fungieren und sie soll Impulse für die tägliche Arbeit liefern.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen und Projektinhalten

Weitere Informationen erteilt Ihnen Frau Dr. Juliane Beck unter der Telefonnummer 03901 – 30 77 019 oder per E-Mail an j.beck@bvh-karriere.de

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