Newsletter zum JOBSTARTER plus-Projekt AltmarkPlus
August 2019
Seit März 2017 berät und betreut das Projektteam des Bildungsverbundes Handwerk GmbH (BVH) im Altmarkkreis Salzwedel Klein- und Kleinstunternehmen auf ihrem Weg zur betrieblichen Ausbildung. Die Mitarbeiter des JOBSTARTER plus-Projektes AltmarkPlus agieren vom Standort Salzwedel aus und haben es sich zum Ziel gesetzt, insgesamt 105 Unternehmen zu akquirieren. Mittlerweile sind mehr als zwei Jahre aktiver Projektlaufzeit vergangen und es ist an der Zeit, über die erreichten Projektziele und über die künftigen Schritte zu berichten.
Projektarbeit – was haben wir getan, um Betriebe zu überzeugen?
Im Rahmen der JOBSTARTER-Projekte geht es seit mehr als 10 Jahren darum, Ausbildungsplätze zu schaffen und gemeinsam mit Klein- und Kleinstbetrieben nach neuen Lösungen zu suchen, um den aktuellen Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt zu begegnen. Dazu haben wir folgende Lösungswege bestritten:
- Beratung und Unterstützung der Betriebe vom Standort Salzwedel aus (Hilfe bei der Erlangung der Ausbildungsberechtigung, Hilfe bei auszufüllenden Anträgen, allgemeine Beratung und Informationsvermittlung zur betrieblichen Ausbildung, Vermittlung von notwendigen Weiterbildungsangeboten u.a.)
- zwischenzeitliche Betreuung der Betriebe im südlichen Altmarkkreis vom Standort Gardelegen
- Neugestaltung unserer Projektflyer
- regelmäßige Projektvorstellung bei Netzwerktreffen und Veranstaltungen
- aktive Netzwerkarbeit vor Ort, um die Chance auf eine Besetzung der Ausbildungsplätze mit geeigneten Jugendlichen zu erhöhen (Runder Tisch, Gewerbeschau, Zusammenarbeit mit anderen Projekten wie TIP, Kompetenzagentur sowie der RÜMSA-Koordinierungsstelle; Besuch von regionalen Messen und Veranstaltungen)
- Hilfestellung bei der Suche und Auswahl Auszubildender in Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit und des Jobcenters des Altmarkkreises Salzwedel
- aktive Öffentlichkeitsarbeit (regelmäßige Veröffentlichungen auf der BVH-Webseite, Artikel in der IHK-Zeitschrift „Der Markt in Mitteldeutschland“ Nr. 6/18)
- Erstellung von Informationsflyern mit offenen Stellen, die bei anderen Bildungsträgern, Projekten, den Netzwerkpartnern und an Schulen verteilt wurden
Projektarbeit in Zahlen – wo stehen wir?
Projektarbeit – das heißt auch, immer neue Wege und Partner zu finden und die Betriebe gemeinsam zu beraten. Dennoch wird ein Projekt natürlich überwiegend an seinen Ergebnissen gemessen. Wir verweisen auf:
- mehr als 310 angesprochene Betriebe,
- mittlerweile 81 akquirierte bzw. beratene Betriebe,
- 31 davon bilden erstmals mit unserer Hilfe aus,
- bereits 28 besetzte Ausbildungsplätze (ggf. über ein Praktikum, welches zur Ausbildung führt),
- zusätzlich 8 besetzte Praktikumsplätze und
- drei initiierte und durchgeführte Veranstaltungen (u.a. Informations-BASAR für regionale Ausbildungsplätze).
Probleme während der Projektarbeit
Die angebotenen Leistungen des Projektes AltmarkPlus sind für die Betriebe kostenfrei und sie sollen im Idealfall unkompliziert in den Betriebsablauf integriert werden. Dennoch mussten wir in unserer täglichen Arbeit feststellen, dass im Gegensatz zu Projektbeginn mittlerweile mehr Ausbildungsplätze als Bewerber vorhanden sind. Somit müssen wir mit sehr viel Einfühlungsvermögen, Zeit und Geduld agieren, um Betriebe zu überzeugen und um geeignete Jugendliche zu finden. Mit folgenden Hemmnissen haben wir uns in den letzten Monaten konfrontiert gesehen:
- mittlerweile mehr Ausbildungsplätze als Bewerber (anders als zu Projektbeginn)
- negative Erfahrungen etlicher Unternehmen mit betrieblicher Ausbildung (geringe Motivation der Azubis, Unzuverlässigkeit, schlechte Leistungen wurden häufig genannt)
- häufige Ausbildungsabbrüche bereits nach kürzester Zeit, was ebenfalls zu einer „Ausbildungsverdrossenheit“ seitens der Betriebe führt
- weit entfernte Berufsschulen, die einige Berufe als unattraktiv erscheinen und Ausbildungsstellen unbesetzt lassen
- fehlende Mobilität der Jugendlichen und schlechte Erreichbarkeit einiger ländlicher Regionen mit öffentlichen Verkehrsmitteln
- fehlende Bereitschaft einiger Unternehmen, Zeit in einen Auszubildenden bzw. in die Fortbildung zur eigenen Ausbildungseignung zu investieren
Geplante Aktivitäten – was haben wir noch vor?
Es bleibt uns noch ein knappes dreiviertel Jahr spannender Projektarbeit, die wir aktiv nutzen möchten, um:
- noch viele Betriebe zu kontaktieren und für die betriebliche Ausbildung zu begeistern,
- noch weitere Ausbildungsplätze in der Region zu schaffen bzw. zu halten,
- geschaffene Ausbildungsplätze möglichst langfristig zu besetzen,
- noch mindestens eine weitere Veranstaltung im BVH durchzuführen, um die Ausbildungsplätze zu besetzen und um Jugendliche für Ausbildungsberufe und regionale Betriebe zu begeistern und um
- einen bleibenden Eindruck als kompetenter Partner zu hinterlassen und die begonnene Projektarbeit möglichst erfolgreich fortzuführen!
Weitere Informationen finden Sie auf unserer entsprechenden Projektseite
Autorin: Dr. Juliane Beck
Foto: Nik MacMillan on Unsplash